Dienstag, 10. November 2015

Woran erkennt man einen Amateurmix?

Es gibt tatsächlich Anzeichen woran man einen "schlechten" Mix, bzw. einen Amateurmix erkennen kann. Man kann nicht gleich richtig sagen woran es liegt, aber man hört es, übrigens haben auch Laien als Menschen die Musik "nur" konsumieren diebezüglich ziemlich geschulte Ohren. Das kommt daher, dass wir alle seit frühester Kindheit unsere Ohren durch Radiosendungen, Fernsehen oder Musikproduktionen unserer Lieblingsbands für professionelle produzierte Musik trainiert haben und so recht schnell entlarfen können, ob ein Track von einem Anfänger oder Laien gemischt wurde. Anzeichen eines Amateurmixes: Ihr könnt kein wichtigstes Element im Song fokussieren, d.h. der Gesang verschwindet hier und da im Mix oder hat zu lange Pausen, so dass der Hörer beginnt sich zu langweilen und nicht mehr zuhört Mixe mit vielen Störgeräuschen, Man kann viele, laute Atmer, Lippenschmatzer oder Trittschallgeräusche des Sängers hören, im Gesamtmix hört man Knackser oder Hintergrundgeräusche, die während der Aufnahmesituation etntstanden sind. Der Mix hat keinen Druck und man kann die einzelnen Instrumente nicht klar unterscheiden (Klangbrei). Der Mix ist nicht druckvoll oder es fehlen Bässe. Der Mix klingt weit weg, leer und" kommt nicht direkt". Das liegt meistens am zu großzügigen Einsatz von Hall- und Delayeffekten Langweilige und uninteressante Sounds: Das liegt oft an zu oft verwendeten oder alten Sounds, die man schon in x Produktionen gehört hat. Um diese Fehler zu umgehen lohnt es sich seinen Mix daraufhin zu untersuchen ob er die sechs wichtigsten Elemente enhält und deren Kriterien ausreichend erfüllt: Ausgeglichene Lautstärkeverhältnisse zwischen den einzelnen Elementen Alle Frequenzen sollten ausreichend präsentiert sein Die verschiedenen Elemente sollten ausgeglichen im Panoramafeld verteilt sein Die räumlichen Dimensionen ( Hall & Deley ) sollten gut austariert sein Die Dynamik eines jeden Instrumentes sollte gur herausgearbeitet sein Der Mix sollte den Zuhörer zu jeder Zeit mit immer wieder neuen Elementen dazu animieren weiterzuhören
Im Folgenden möchte ich dir kurz erklären warum ich diesen Blog betreibe. Ich selbst bin Musiker und Songwriter, war lange Zeit als Drummer mit diversen Livebands unterwegs und, da ich das Songwriting liebe, tüftle ich nun schon seit einigen Jahren in meinem Homerecording Studio an eigenen Songs herum. Ich habe viel Zeit und ein paar Groschen investiert um mich im Bereich Audio Engineering weiterzubilden, arbeite mit Logic und war mit den mitgelieferten Tools und Plug-ins meiner DAW eigentlich immer recht zufrieden. Bis ich mich eines Tages mal in einem Forum mit anderen "Homerecordlern" unterhielt. Schnell stellte ich fest, dass sich die Gespräche in dieser Zunft hauptsächlich um`s Equipment, um Gear drehen. "Du bist nicht Pro bevor du nicht dieses oder jenes Neumann Mikrofon hast....Ohne den Preamp X der Firma X brauchst du gar nicht erst anzufangen Gesangsaufnahmen zu machen...Deine Lead-Vocals werden ohne dieses Waves plug-in nie fett klingen...Du brauchst unbedingt diese oder jene Abhörmonitore ansonsten bist du gar nicht in der Lage gute Mischungen zu machen.... Ich fing an an mir zu zweifeln, ich sah mir die "Gear-Auflistungen" der anderen User dieses Forums an, mit den allermeisten konnte ich nicht mithalten. Auf meinem, aus Platzgründen, ziemlich kleinen Schreibtisch krümmte sich ein überdimensionales yamaha-E-Piano meiner Freundin, das ich als Midi-Keyboard benutzte und das nicht mal über ien Pitch-Bend Rad verfügte :D, das billigste Audio Interface von M-Audio, Abhörboxen, ebenfalls von M-Audio für ca. 100€ und ein Audio Technica Mikrofon, ebenfalls für um die100€. Da ich damals Zivi war hatte ich nicht mal mehr 20 € für einen Popkiller übrig, deswegen habe ich mich mir selst einen aus einem metallringund Nylonstrünpfen meiner Freundin gebastelt, von einem Subwoofer konnte ich sowieso nur träumen.. Ich bekam tierischen Respekt vor diesen Typen und hab mir dann mal die Tracks angehört, die sie auf diversen Plattformen hochgeladen haben. Nach einiger Zeit wurde mir dann klar wie der Hase lief.... Viele Mixe dieser Hochleistungs-Homerecordler waren echt gruslig, keine saubere Balance, grusliges Gerumpel im Bass/Sub-Bass Bereich, Drums und Vocals, die sich unter überambitioniertem Einsatz von (wahrscheinlich sehr teuer erstandenen Kompressor Plug-ins) vor Schmerzen krümmten und Eq-ing bei dem man den Eindruck gewann, diese Leute wollten mit aller Gewalt, die Lautstärke die sie durch die maßlose Verwendung derselben ( Eq`s) , durch die zwei bemitleidenswerten Stereokanäle des Outputs zwängen. Durch diese Erfahrung gewann ich folgende, wichtige Erkenntniss: "Einen guten Mix kannst du dir nicht durch teures Equipment erkaufen". Eigentlich logisch, trotzdem glingt es vielen Herstellern ihrer Zielgruppe vorzugaukeln, sie könnten sich durch dieses oder jenes Plug-in einen besseren Mix erkaufen. Das ist Stuss. Du wirst nicht besser Auto fahren, weil du in Michael Schumachers Rennwagen sitzt, du wirst nicht besser Gitarre spielen nur weil du die Gitarre von Eddie van Halen umhängen hast, du wirst nicht besser Schlagzeug spielen, weil du einen Workshop mit Simon Phillipps besucht hast und genausowenig werden deine Mixe besser nur weil du denselben Vorverstärker benutzt, den Dave Pensado bei seinen Gesangsaufnahmen auch benutzt. Heutzutage kann man mit den on-board Effekten der allermeisten DAW´s Sachen machen, von denen man vor 20 Jahren in einem 200 000 €Tonstudio nur träumen konnte. Wichtig ist nicht die teuersten und neuesten Virtual Plug-ins. Wichtig sidn deine skills, deine Ohren und deine Fähigkeit zu hören was ein Song braucht. Darum soll es in diesem Blog gehen.